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Osteopathie

Dauer und Kosten einer osteopathischen Behandlung

Der Behandlung voran geht eine ausführliche Anamnese des Patienten zu seinen Beschwerden, die Beobachtung von Beweglichkeit, Haltung und Funktionalität sowie das Ertasten von Blockierungen und Funktionseinschränkungen. Mittels dieser Untersuchung erhält der Osteopath ein möglichst umfassendes Bild von der Art, dem Umfang und den Ursachen für das Beschwerdebild und kann mit den nachfolgenden Behandlungen gezielt an der langanhaltenden Verbesserung des Zustandes seines Patienten arbeiten. Die Behandlung dauert ca. 60 Minuten und eine Behandlungseinheit kostet 90 Euro für Erwachsene. Die Erstbehandlung bei Kindern umfasst eine ausführliche Anamnese und Behandlung, dauert ca. 45 Minuten und kostet 62,50 Euro. Jede weitere Behandlung bei Kindern dauert 30 Minuten und kostet 60 Euro. Einige Krankenkassen erstatten die Kosten für Osteopathie. Bitte informieren Sie sich, ob Ihre Kasse die Kosten übernimmt. Dafür benötigen Sie eine Empfehlung für die osteopathische Behandlung Ihres Arztes.

Begründer der Osteopathie

Der amerikanische Arzt Dr. Andrew Taylor Still (1828 – 1917) entwickelte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein neues Verständnis von Gesundheit und Krankheit und betrachtete dabei den Menschen als Einheit aus Körper, Geist und Seele. Nach intensiven Anatomiestudien war er der Überzeugung, dass der Mensch als Teil der Schöpfung alle Möglichkeiten der Gesundung in sich selbst trägt. Voraussetzung dafür war für ihn eine gute Beweglichkeit und Dynamik in allen Körperbereichen. Eine hervorgehobene Rolle sah er dabei vor allem in der Ver- und Entsorgung des Gewebes durch Blut- und Lymphflüssigkeit bei intakter Nervenversorgung. Ziel seiner Untersuchung und Behandlung war es daher nur mit den Händen Bewegungseinschränkung im Gewebe aufzuspüren, diese zu beseitigen und dann den Körper mit einer verbesserten inneren Beweglichkeit sich bei der eigenen Heilung selbst zu überlassen.

Ein entsprechender Satz von Dr. Still sei dafür zitiert: „Find it, fix it, leave it“.

Diese neue Herangehensweise in der Behandlung von Menschen, stellte er als neue Form der Medizin (die Osteopathie) im Jahr 1874 der Öffentlichkeit vor und gründete 1892 in Kirksville, Missouri, USA, die American School of Osteopathy (heute das Kirksville College of Osteopathic Medicine).

Seine Osteopathie fand großen Zuspruch. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde sie in immer mehr Bundesstaaten rechtlich anerkannt. Neue Colleges entstanden und bildeten Osteopathen aus. Gleichzeitig gab es massive Bestrebungen der Ärzteverbände, die Osteopathie einzuschränken. Erst in den 1960er Jahren wurde dieser Streit beigelegt. Seitdem gilt die Osteopathie in den USA als allgemein anerkannt, das Studium der Osteopathie ist eine volle akademische Ausbildung. Derzeit gibt es in den USA mehr als 20 osteopathische Universitäten mit staatlich anerkanntem Abschluss. Heute praktizieren etwa 54.000 Osteopathen in den USA ihren eigenständigen Beruf. Sie führen den Titel D.O., Doctor of Osteopathy, und sind Ärzten (Medical Doctors, MD) gleichgestellt. Daher verschreiben Osteopathen in den USA Medikamente, spritzen und operieren. In amerikanischen Krankenhäusern arbeiten Osteopathen und Ärzte miteinander.